Liebe Leser,
es ist wieder einmal Zeit für einen Rückblick der letzten Woche. Dieses Mal kommt er leider ein wenig später, da wir doch mehr beschäftigt waren, als gedacht.
Generell war in der letzten Woche ein Ferienprogramm für die Kinder, da hier eine Woche Schulferien waren.
Am Montag haben wir uns in der New World getroffen und unsere Namen gelernt, denn es waren 15 Freiwillige als Betreuer vorhanden. Somit sind Julian und ich auch in Kontakt mit einigen Südafrikanern in unserem Alter gekommen. Nachdem wir uns also kennengelernt haben sind wir zu St. Marcs gelaufen und haben dort mit den Kindern Kennlernspiele gemacht, da wir mit vielen neuen Kindern gerechnet haben (25 Kinder von unserem Aftercare + 25 Kinder von St. Marcs). Allerdings waren es an diesem Tag doch nur 18 Kinder, wobei nur drei Mädchen neu waren. Dennoch haben wir das Programm durchgezogen und den Kindern hat es sichtlich Spaß gemacht. Nichtsdestotrotz, haben wir beim Mittagessen für die Mitarbeiter gehofft, dass es noch mehr Kinder werden. Zudem habe ich Uncle Willie wieder getroffen, der von seiner Reise nach Deutschland zurückgekehrt ist. Er hat mir erst einmal erzählt, wie gut es ihm bei mir zu Hause gefallen hat, mit meinen Eltern zu essen und er hat mir ein Geschenk von meiner Schwester gegeben. Mit dabei war auch ein Brief auf Afrikaans, was mich sehr überrascht hat. Ich habe die Sprache zwar noch nicht ganz so gut drauf, doch ich glaube, dass ich den groben Sinn schon verstanden habe. Nichtsdestotrotz hat mich dieser Brief sehr erfreut, vielen Dank dafür.
Am Dienstag war ein Turniertag angesagt. Es sollte Turniere in Kicker und Billard geben, aber wir haben es vermasselt „sticks“ für das Billard zu besorgen, also haben wir noch Fußball, Rugby und „Mensch ärgere dich nicht“ angeboten. Das Turnier ist ganz gut angefangen, doch plötzlich mussten die Gruppen die Rugby und Fußball gemacht haben ihr Programm abbrechen, da es draußen stattgefunden hat und plötzlich waren ca. 200m vom Spielfeld entfernt Schießereien. Ich habe das „Mensch ärgere dich nicht“-Turnier geleitet, also habe ich davon nichts mitbekommen. Mir ist nur aufgefallen, dass irgendwann alle Kinder reingekommen sind und das andere Geschehen ein wenig gestört haben. Allerdings war Julian draußen und er hat mir erzählt, was für ein unbeschreiblich schreckliches Gefühl es war in die Kirche zu laufen und hinter seinem Rücken Schüsse zu hören.
Am Mittwoch war in meinen Augen der beste Tag. Es wurde vorgesehen, mit den Kindern zu Basteln. Dafür wurden wir Freiwillige und Mitarbeiter in fünf Gruppen eingeteilt, die verschieden Sachen angeboten haben, sodass die Kinder mehrere Optionen hatten und keine Langeweile entstand. Julian und ich haben mit den Kindern kleine Drachen gebastelt, die nach der Produktion auch für kurze Zeit direkt vor dem Eingang der Kirche getestet wurden. Am Ende ein sehr gelungener Tag, auch wenn wir noch ein negatives Ereignis hatten: Marius ist am Nachmittag mit uns nach Constantia gefahren und hat uns das Krankenhaus gezeigt und er hat noch die Einladungen zum 30sten Jubiläum der NWF von einem Druckshop abgeholt. In der Zeit hat unser Auto für eine halbe Stunde auf dem Parkplatz gestanden und als wir losfahren wollten tat sich bei der Zündung nichts. Also haben wir den Jumpstart probiert und es hat zum Glück funktioniert. Allerdings hatte der Wagen immer noch das gleiche Problem, als wir wieder auf der Farm waren. Also mit dem Auto habe ich schon eine merkwürdige Beziehung. Ich muss sagen, dass ich echt gerne damit fahre, aber es hat doch so manche Wehwehchen. Also wenn ich Mamas Straßenfloh mit seiner aerodynamischen Form vermisse, dann in den Punkten, dass er nicht so oft kaputt war und dass er ein Radio hat (seit 2 oder 3 Jahren sogar Stereosound) :-D.
Am Donnerstagmorgen mussten wir dann natürlich erst einmal zur Werkstatt fahren. Dort hat der Chef die Zündung ausgewechselt, da das entsprechende Teil unter der Motorhaube keine Befestigung mehr hat und lose an den Kabeln hängt. Somit vermuten wir, dass dieses Teil bei einem Schlagloch einen herben Schlag abbekommen hat. Anschließend sind wir weiter zur NWF gefahren. Dort war heute Disco and Karaokee das Programm für die Kinder. Allerdings war die Atmosphäre eher wie bei Freeplay und auch ein extra engagierter DJ hat die Stimmung nicht aufgebessert.
Am Freitag war dann der letzte Tag des Holiday Programmes. An dem Tag haben wir Filme geguckt, allerdings war es schwer alle Kinder bei Laune zu halten, da einige einfach Billard gespielt haben und die Jüngeren wollten gerne den Film gucken. Naja, es ist nicht einfach bei einem Spektrum von 9 bis 14 Jahren allen Kindern gerecht zu werden.
Am Samstag war dann ein richtig schöner Tag. Zunächst einmal war es richtig heiß und wir hatten eine Wanderung mit allen Freiwilligen des Holiday Programmes. Wir sind zum Elephants Eye gewandert, was wir ja schon kannten, allerdings hatten die Coloreds einen Gang drauf, das war echt der Wahnsinn. Wir sind in zwei Stunden einmal hoch und runter gegangen, wofür meine Mitbewohner und ich bestimmt vier Stunden gebraucht haben. Anschließend hatten wir dann noch einen sehr netten Braai, wobei es uns aber drei Stunden gebraucht hat das Feuer anzubekommen. Nichtsdestotrotz hatten wir richtig viel Spaß und das Essen war auch sehr gut. Am Abend haben uns dann noch deutsche Freiwillige aus Mfuleni und Grassy Park besucht und da wurde auch nochmal gegrillt. Also für einen Tag muss ich schon sagen, dass es eine sehr gute Grillquote war.
Am Sonntag hatten Julian und ich dann Farm Duty und wir haben uns einen sehr entspannten Tag gemacht. Auch an dem Tag war es sehr heiß, aber gegen Abend ist es dann bewölkt.
Alles in allem fand ich die Woche von Montag bis Freitag nicht wirklich berauschend, weil das Ferienprogramm teilweise einfach derbe unorganisiert war und bei den Reflexionsrunden haben Julian und ich so ziemlich als einzige Kritik genannt und die anderen Freiwilligen eher nicht. Bei Julian und mir war das auch so, dass es uns um die Sache ging ,während die lokalen Freiwilligen die Reflexion eher auf sich selber bezogen haben, nach dem Motto „Ich hatte einen schönen Tag“, oder „Mir hat es Spaß gemacht“. Das Wochenende hat die Woche aber noch gerettet, besonders der Samstag. Da haben wir uns richtig willkommen gefühlt und wir haben einfach mal mit Einheimischen in unserem Alter gechillt und Blödsinn gemacht, was richtig nice war.
Also ich bin gespannt, was die kommende Zeit für mich bereit hält, besonders unter dem Aspekt des Kontakts zu lokalen Freiwilligen.
Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal
Henning
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