Sonntag, 28. August 2011

Zweite Woche

Liebe Leser,
die letzten Tage waren sehr ereignisreich.
Zunächst sind wir am Mittwoch mit Marius und Uncle Willie in die Innenstadt von Kapstadt gefahren, da Uncle Willie noch sein Visum für seinen Besuch in Deutschland im Semptember beantragen musste. Währenddessen haben wir Freiwillige Kapstadt erkundet. Dort sind wir die „Long Street“, einer Hauptstraße in der Stadt, gefolgt und sind auf dem „Green Market“ gelandet, einem sehr traditionellem Markt, wo es auch schon mal vorkommt, dass die Verkäufer einen anquatschen. Wenn man aber höflich „no thank you“ antwortet und ein bisschen Smalltalk mit den Händlern macht akzeptieren sie auch, dass man nichts kaufen möchte. Zudem haben zwei von uns sich dort schon etwas für 3€ oder 4€ gekauft und da sind die Händler von sich aus mit dem Preis nach unten gegangen. Aber generell sollte man bestimmt nicht versuchen zu sehr den Preis zu drücken, da die Händler wenig Umsatz machen, auf Grund der Platzmiete.
Dann haben zwei von uns, mich persönlich einbezogen, gelernt auf der linken Seite Auto zu fahren, da den Freiwilligen ein alter Opel Monza zur Verfügung steht. Die erste Woche konnten wir diesen Wagen noch nicht benutzen, da ein neuer Tank eingebaut wurde. Ansonsten ist es mir persönlich ziemlich leicht gefallen mich umzustellen, da man einfach im fließenden Verkehr bleiben muss. Womit ich nur noch ein paar Probleme habe ist das fahren auf Parkplätzen, denn dort habe ich mich die letzten Male versehentlich rechts eingeordnet, aber es ist nichts passiert. Es kann auch passieren, dass man das Auto an den Bordstein setzt, weil man zunächst ein anderes Gefühl über die Abmessungen beim Auto hat, weil das Lenkrad auf der rechten Seite ist, aber ich hatte bisher nicht so einen Vorfall.
Bezüglich der Arbeit in der New World Foundation, sind wir Freiwilligen am Donnerstag und Freitag wieder im Kindergarten gewesen. Ich merke für mich persönlich, dass mir die Arbeit dort schon leichter fällt, da ich mir schon einige Namen der Kinder besser merken kann. Dennoch ist weiterhin noch nicht entschieden, was jeder von uns genau machen wird. Außerdem habe ich in der Zeit auch mal mehr mit der Lehrerin meiner Gruppe, Ruby, reden können. Von ihr habe ich zum Beispiel erfahren, dass ein Junge in meiner Gruppe von seiner Mutter das HIV- Virus bekommen hat, was mir schon sehr nahe gegangen ist. Dennoch behandelt Ruby diesen Jungen genau so wie alle anderen Kinder, was ich auch durchaus unterstütze. Ein anderes Schicksal ist, dass ein anderer Junge keinen Vater mehr hat. Somit kann ich verstehen, wenn er manchmal ein wenig unhöflich und frech ist, da er kein richtiges Vorbild hat.
Am Freitag waren die Mütter und Großmütter um 9.00 zum Tee eingeladen, wobei die Kinder etwas vorgesungen und vorgetanzt haben. Dies dauerte etwa eine Stunde und danach ging es mit dem üblichen Programm weiter.
Am Freitagnachmittag hat Juna, die Direktorin des Kindergartens uns zu einer großen Mall gefahren (Canal Walk). Dabei habe ich gemerkt, wie merkwürdig es ist, sich umzustellen. Eine Stunde zuvor waren wir noch in Lavender Hill, einem Township, wo das Überleben teilweise ein echter Kampf ist und dann waren wir in einer pompös ausgestatteten Mall mit über 400 Geschäften, wo es niemanden interessiert, wenn jemand an HIV stirbt, oder Kinder ohne ein Elternteil aufwachsen, denn hier regiert nur das Geld und es geht nur um Profit. Ich habe in dieser Situation dafür das Wort „Kommerz-Scheiß“ gewählt, weil es einfach zu meinen Gedanken in der Situation passte.
Am Samstag ist nicht so viel los gewesen und heute am Sonntag waren wir im Gottesdienst in der „Uniting Reformed Church“ in Lavender Hill und es war echt eindrucksvoll. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und begrüßt und die Menschen waren sehr hilfsbereit. Im Gottesdienst selbst wurde viel gesungen, aber nicht traditionell mit einer Orgel, sondern mit einer Kirchenband, weil es in der Kirche keine Orgel gibt. Das hat richtig Schwung in den Gottesdienst gebracht und die Menschen haben richtig gut mitgesungen. Es schien so, als ob Südafrikaner einfach ein Gefühl für Musik haben.
So das war's jetzt auch erst mal. Nächste Woche sind wir hauptsächlich in der Jugend- und Erwachsenenarbeit eingebunden und ich bin schon gespannt, was wir dort erleben.
Bis denne
Henning

Dienstag, 23. August 2011

Erste Grüße aus Südafrika


So liebe Leser,
ich glaube ich sollte mich erst mal entschuldigen, dass ich den Blog lange Zeit nicht aktualisiert habe, aber die Situation mit dem Internet war bisher sehr kompliziert, da Flatrates hier nicht so bekannt sind und bisher hatten wir erst an 2 Tagen richtig Zeit ins Internet zu gehen. Aber jetzt haben wir einen Internetstick und die dazugehörige SIM-Karte, worüber unsere Internetzeit abgebucht wird.
Also, die Arbeit hier haben wir bisher noch nicht in allen Zügen kennen gelernt, weil unser Mentor, Marius Blümel, gerade sehr damit beschäftigt ist einen so genannten „Strategic Plan“ und eine „Operational Plan“ für jede Abteilung zu erstellen und zu verfeinern. Zu den Begriffen: mit „Strategic Plan ist gemeint, was die New World Foundation in den nächsten 3 Jahren erreichen will, wohingegen der „Operational Plan“ einer Abteilung angibt, wie der „Strategic Plan“ umgesetzt werden soll. Ich weiß das klingt kompliziert, aber es ist, glaube ich, nicht möglich dies viel einfacher zu erklären.
Aber was ich bisher mitbekommen habe, war die Arbeit im Kindergarten, da wir schon drei Mal dort waren. Zu Beginn mochte ich diese Arbeit überhaupt nicht, doch mit jedem Mal mehr ist mir die Arbeit leichter gefallen. Man muss eben lernen klare Grenzen zu ziehen und nicht zu sehr mit den Kindern spielen. Ansonsten hatte ich den Eindruck, dass hier mit den Kindern ein wenig mehr rabiater umgegangen wird als in Deutschland, was mir besonders am Umgangston mit den Kindern aufgefallen ist. Nichtsdestotrotz nehem die Erzieherinnen ihre Arbeit sehr ernst und sie sehen das positive in den Kindern und sie wollen sie auch demokratisch erziehen. Aber da ist auch jede Erzieherin unterschiedlich in ihrer Arbeitsweise
Dann haben wir auch noch einen Tag im „Aftercare“ mitgemacht. Dieses Programm bietet den Kindern eine Betreuung nach Schulschluss, also am Nachmittag an, und ist in etwa mit einer Jugendgruppe vom CVJM vergleichbar, bloß dass die Kinder das hier in Lavender Hill wirklich brauchen und Deutschland ist es eher eine zusätzliche Möglichkeit. Zudem fand ich auch, dass die Atmosphäre dort viel lockerer ist als im Kindergarten und daher war mir diese Art von Arbeit auch sympatischer, zumal die Kinder auch etwas älter sind (10 bis 14 Jahre) und ich dadurch den Eindruck hatte besser auf sie eingehen zu können. Des Weiteren denke ich auch, dass ich mit meinen Ideen dort am besten aufgehoben bin. Allerdings haben wir noch nicht alles gesehen, denn Marius wollte uns möglichst alle Abteilungen einmal gezeigt haben.
Naja das war auch erstmal das wichtigste was ich hier so zu berichten habe. Bei weiteren Nachfragen könnt Ihr hier gerne Kommentare schreiben oder mir eine E-mail schreiben.

Liebe Grüße
Henning

Sonntag, 7. August 2011

Willkommen

Herzlich willkommen auf meinem Blog. Es freut mich, dass Sie den Weg hierher gefunden haben.
Mit diesem Blog möchte ich Sie, liebe Besucher, über meine Tätigkeiten und Erfahrungen in Lavender Hill in Südafrika auf dem Laufenden halten. Des Weiteren dient diese Plattform aber auch der Kommunikation, da Sie die Beiträge (Artikel, Fotos,etc.) kommentieren können.
Also, viel Spaß beim Lesen und Kommentieren.

Liebe Grüße

Henning